Alles zum Thema Vogelfütterung

Wann? Was? Wie? Wo? Alle Antworten hier:

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Rotkehlchen an Futterstelle © Werner Borok

Vögel zu füttern macht Spaß! Sie können an hausnahen Futterstellen sehr zutraulich und manchmal sogar handzahm werden. Das passiert aber nur, wenn sich die Tiere bei der Nahrungsaufnahme ungestört und sicher fühlen. Mit viel Geduld und Aufmerksamkeit lassen sich sogar die einzel­nen Tiere unter­scheiden und ihr Verhalten aus nächster Nähe beob­achten. Hier finden Sie alle Tipps zum richtigen Füttern, angefangen bei der perfekten Futterstelle über gutes Vogelfutter bis zur Hygiene am Futterplatz. 

Füttern erlaubt - Das ganze Jahr

Wenn Sie in Ihrem Garten im Winter die Vögel füttern, können Sie das gerne auch im Frühjahr und Sommer fortsetzen. Vielerorts ist das ausgehende Frühjahr die Zeit, in der Vögel am wenigsten Nahrung finden. Beerensträucher und Samenstände sich leer gefressen, Insekten und andere Kleintiere noch kaum vorhanden. Gleichzeitig sind das Brüten, die Jungenaufzucht und anschließende Mauser für Vögel mit hohem Energieaufwand verbunden. Daher kann eine zusätzliche Fütterung unter Beachtung weniger Regeln, allen voran die Hygiene, auch im Frühjahr und Sommer sinnvoll sein. Im Herbst nutzen die meisten Vögel das Überangebot an Samen und Früchten. Futterstellen sind dann mitunter sogar verwaist.

Nahrung nach Saison

Bei vielen Vogelarten ändert sich der Speisezettel im Jahreslauf und auch darauf können Sie beim Füttern Rücksicht nehmen. Sämereien, Körner und Nüsse sind meist sehr fetthaltig, sie liefern Vögeln am besten Energie zum Warmhalten im Winter, für das Brutgeschäft oder die Mauser. Zu jeder Jahreszeit beliebt sind Sonnenblumenkerne und Erdnüsse. Zur Brutzeit sollten Sie Erdnüsse in speziellen Behältern mit engen Maschen, als Bruch oder geschrotet anbieten, damit ein Ersticken von Jungvögeln an ganzen Nüssen ausgeschlossen ist. 

Das Richtige füttern

Je nachdem, wie und was Sie füttern, können Sie Ihre Besucher gezielt einladen. Denn jeder Vogel hat sich in der Natur eine andere ökologische Nische gesucht, die natürlich auch sein Fressverhalten bestimmt.

Wer mag welches Futter?

  • Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunelle: Äpfel, Rosinen, Getreideflocken, Mehlwürmer

 

  • Buchfink, Bergfink, Erlenzeisig, Gimpel, Kernbeißer: Körnergemische, Erdnussbruch, Sonnenblumenkerne, energiereiche/ölhaltige Sämereien (Nyjer, Hanf oder Mohn)

 

  • Spechte, Kleiber: Körnergemische, Erdnussbruch, Sonnenblumenkerne, energiereiche/ölhaltige Sämereien, Fettfutter, Mehlwürmer

 

  • Kohlmeise, Schwanzmeise, Sumpfmeise, Tannenmeise: Erdnussbruch, Sonnenblumenkerne, Fettfutter, Mehlwürmer

 

  • HausperlingFeldsperling: Körnergemische, Erdnüsse, Sonnenblumenkerne

 

Ausführliche Informationen bieten wir Ihnen in der 30-seitigen LBV-Broschüre "Naturerlebnis Vogelfütterung". Das Winterfütterungs-Sortiment des LBV finden Sie hier.

Gutes Vogelfutter erkennen

  • Ausfall und Reste: Wie viel davon finden Sie unter Ihrem Vogelhäuschen? Viele Anbieter strecken ihr Futter mit Füllmitteln. Da die Vögel sie nicht fressen, bleiben sie liegen. Bei schlechtem Futter haben Sie also einen großen Ausfall. Im LBV-Vogelfutter sind ausschliesslich Samen, die von den Vögeln auch gefressen werden.
  • Kcal-Gehalt: Macht der Anbieter Angaben dazu? Nur wenn dem Anbieter der Ölgehalt der einzelnen Zutaten genau bekannt ist, kann er diese Angaben machen. Fragen Sie ggf. beim Hersteller nach.
  • Ambrosia: Kann der Anbieter garantieren, dass sein Futter nicht aus den Ambrosia-Risikogebieten Ungarn oder Nordamerika stammt? Die im Umkreis von mehreren hundert Metern allergieauslösende Ambrosia wird auch von schlecht gereinigtem Vogelfutter übertragen. Auch das Zeichen "Ambrosia controlled" bietet keine Sicherheit (s.o.) Sicher sind Sie, wenn Sie LBV-Futter kaufen oder das Futter einfach selber machen.
  • Reinigung: Wie oft werden die Produkte gereinigt? Je häufiger die Ausgangsstoffe gereinigt werden, desto geringer ist die Verschmutzung des Futters, z.B. mit Ambrosia-Samen aber auch mit anderen Verschmutzungen. Das LBV-Vogelfutter wird 3 x gereinigt, ein sehr intensiver Prozess.
  • Zertifizierung: Ist das Futter von einer Vogelschutzorganisation zertifiziert? Nur Hersteller, die hohen Wert auf Qualität legen, lassen ihr Futter von Vogelschutzverbänden wie dem LBV testen und zertifizieren. Wir achten darauf, dass nur Zutaten im Futter sind, die den Vögeln auch wirklich nutzen

Was man NICHT füttern sollte

  • Salz: Salzhaltiges wie Brot oder z.B. Wurst-, Schinken-, Speck- und Käsereste bringt den Hochleistungsorganismus der Vögel völlig durcheinander
  • Reines Fett: in Form von Margarine oder Butter
  • Durchgeforenes Futter: z.B. kleine Apfelstückchen (Äpfel nur im Ganzen auslegen, die Vögel picken sich geeignete Stücke ab)

 

Achtung Lagerung:

Vogelfutter hat zwar in der Regel eine lange Haltbarkeit und demnach Lagerzeit - aber nur wenn es sauber gelagert wird! Nicht angemessen gelagertes Futter kann schnell verderben oder von Mäusen und Motten überfallen werden. Wenn es zudem alt wird und austrocknet, ist es für die Vögel weniger nahrhaft und wird weniger Besucher an die Futterstelle ziehen.

Welche Futterstelle sollte wo aufgestellt werden?

Nicht nur die Art des Vogelfutters, sondern auch die Art der Futterstelle ist wichtig für die einzelnen Vogelarten. So wird man eine Amsel beispielsweise kaum an einer Futtersäule wiederfinden, wohingegen andere Vogelarten genau diese Vorrichtung bevorzugen.

  • Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Bergfink: Futterstelle am Boden

 

  • Alle Meisenarten: Hängende Futterhilfe

 

  • Spechte, Kleiber, Gartenbaumläufer: (Fett-)Futter an Baumrinde und in Futterholz

 

  • Gimpel/Dompfaff: Futtersäule bzw. Futterhäuschen

 

  • Buchfink, Feld- und Haussperling, Star: Art der Futterstelle weitgehend gleichgültig, Futtersäulen bzw. Futterhäuschen bevorzugt

Bauanleitungen für einen Futterautomaten, eine Futterglocke und ein Futterhaus gibt's hier.

Ebenfalls können unterschiedliche Futtergeräte im LBV-Naturshop erworben werden.

Tipps: Futtersilo basteln und Rezepte für Vogelfutter zum selber machen

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Selbst gemachtes Futtersilo © Dr. Norbert Schäffer (LBV-Bildarchiv)

 

Futtersilos basteln

 

So einfach geht's:

 

1. Plastikflasche (1/2 l) oder Tetrapak auswaschen und gut trocknen lassen

 

2. Kleine Klappen (etwa 3x2 cm) in die Flasche/Tetrapak schneiden

    (Bei Plastikflaschen brauchen Kinder meist Hilfe)

 

3. Klappen nach innen oben umknicken 

 

4. Unter den entstandenen Öffnungen auf beiden gegenüberliegenden Seiten ein Loch bohren

    (Kinder brauchen meist Hilfe beim Bohren)

 

5. Sitzstange quer durch den Behälter durch die Löcher stecken

 

6. Aufhängevorrichtung oben am Futtersilo befestigen

 

7. Gefäß mit Futter füllen und draußen aufhängen

 

 

Viel Spaß beim Nachbasteln!

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Futterknödel am Stiel © Dr. Norbert Schäffer (LBV-Bildarchiv)

 

Futterknödel am Stiel 

 

Der Vorteil: Es bleiben keine Reste wie Meisenknödelnetze o.ä. zurück und die Vögel

können sich nicht mit den Füßen darin verfangen.

 

So einfach geht's:

 

1. Rindertalg oder Pflanzenfett schmelzen und in Joghurtbecher o.ä. füllen

 

2. Samen, Futtermischung und/oder Trockenfrüchte (z.B. Rosinen) unterrühren

 

3. Verästelte Zweige in die noch weiche Masse stecken

 

4. Erkalten lassen

 

5. Anschließend kurz in heißes Wasser tauchen, um die Form zu lösen

 

6. Kopfüber anhand der verästelten Zweige in Sträuchern oder an Bäumen befestigen

 

 

Viel Spaß beim Nachkochen!

Weitere tolle Ideen gibt's hier.